Anwendungen

Die digitale Signatur wird überall dort eingesetzt, wo Daten elektronisch übertragen, gespeichert oder verarbeitet werden, z.B:

  • zur Identifikation, Authentisierung und Berechtigungsprüfung, 
  • bei geschäftlichen Transaktionen (auch im Internet),
  • zum Schutz von geistigem Eigentum (Copyright) sowie
  • zur Manipulationskontrolle bei Software.

Bei vielen Anwendungen wird neben der digitalen Signatur auch die kryptographische Verschlüsselung für die Vertraulichkeit der Daten angewandt (Datenschutz).

Aus der Vielzahl der Anwendungen und Feldversuche einige Beispiele:

Die digitale Signatur im Bankenbereich

Banken sind schon lange Vorreiter für die elektronische Kommunikation und, da es oft um viel Geld geht, auch der Sicherheitseinrichtungen. Um die Daten vor Manipulation zu schützen, müssen sie vor allem integritätsgesichert sein. Dies betrifft insbesondere den Datenverkehr in den Beziehungen Kunde-Bank oder der Geldinstitute untereinander. Mit dem vom deutschen Kreditgewerbe verabschiedeten neuen Standard "Homebanking Computer Interface HBCI" wird den Bankkunden ein komfortables und sicheres Homebanking über offene Netze, insbesondere dem Internet, angeboten. Das HBCI benutzt als Sicherheitsfunktion die digitale Signatur, so dass das umständliche Hantieren mit der Transaktionsnummer TAN bald der Vergangenheit angehören kann.

Die digitale Signatur bei den Grundbuchämtern 

Auch zentrale Register der Grundbuchämter werden elektronisch geführt.

Grundbuch-Eintragungen und die damit zusammenhängende Kommunikation müssen extrem sicher sein, denn das Grundbuch ist ein Buch des öffentlichen Glaubens. Deshalb werden alle Daten vom autorisierten Rechtspfleger mit dessen privatem Schlüssel signiert.

Mit dem Grundbuchamt eng verbunden sind Notare, Banken, Versicherungen, Behörden, Gerichte und Vermessungsingenieure. Auch sie nehmen am Sicherheitssystem mit digitalen Signaturen teil.

Die digitale Signatur im Gesundheitswesen

Im medizinischen Bereich können Veränderungen von Kranken- und Laborberichten oder Diagnosen nicht wiedergutzumachende Schäden an Menschen verursachen. Ein Arzt kann sich nur dann auf die Echtheit und Integrität von elektronischen Daten verlassen, wenn sie digital signiert sind. Deshalb ist dieses Verfahren für Patientenkarten, Notfall-, Dialyse- und sonstige Ausweise von essentieller Bedeutung. Dies gilt auch für die gesamte medizinische Kommunikation, für computergesteuerte Systeme in der Radiologie, für lebenserhaltende Systeme auf der Intensivstation, für rechnergestützte Operationsverfahren und für die Telemedizin. 

Ebenso soll die digitale Signatur bei elektronischen Rezepten und in Abrechnungen eingesetzt werden.

Die digitale Signatur bei Behörden, und in der Wirtschaft

Diese Aufzählung ließe sich fortführen, denn es gibt kaum noch einen Bereich, in dem nicht elektronisch kommuniziert wird. Ein Beispiel für die vielen Vorhaben zur Anwendung der digitalen Signatur ist das Projekt Media@Komm, das von den Kommunen entwickelt und vom Bundeswirtschaftsministerium betreut wird. Mit Media@Komm sollen Bürger, Firmen und kommunale Verwaltungen sicher und rechtsverbindlich miteinander kommunizieren.

Die Zukunft der digitalen Signatur

Nicht nur Experten sind sich einig: Die digitale Signatur wird in den elektronischen Alltag einziehen und zur Selbstverständlichkeit werden, denn für eine sichere elektronische Kommunikation ist ein sicheres Unterschriftsverfahren unentbehrlich. Dies gilt nicht nur in der kommerziellen Informationstechnik, sondern auch für den Bürger, der mit seiner Chipkartenunterschrift bestellen, Bankgeschäfte online erledigen oder im Internet nicht nur surfen sondern verbindliche Geschäfte abwickeln will.

Hardware- und Softwareprodukte sind verfügbar, das Signaturgesetz schafft die Rahmenbedingungen für die Sicherheit der digitalen Signatur, die erforderliche Infrastruktur ist vorhanden. 

In europäischen und internationalen Standardisierungsgremien werden, unterstützt von der Bundesregierung, einheitliche Verfahren entwickelt, damit die digitale Signatur globale Reichweite erlangt.

Und für alle, die Ängste vor einer zuweitgehenden Technisierung haben: Es wird auch weiterhin Handschriftliches und damit die eigenhändige Unterschrift geben. So, wie trotz der Fotografie die Malerei weiterbesteht, wird es auch neben der elektronischen Kommunikation weiterhin Papierdokumente geben: vom Schulaufsatz über die Ansichtskarte bis zum Liebesbrief, den man stimmungsvoll mit der Hand unterschreiben kann.