Marktforschung

Leitfaden zur Informationssicherheit in der Markt-, Meinungs- und Sozialforschung

Der verhaltensbedingte Schutz und die technikbedingte Sicherheit von Daten und Informationen sind zwei Aspekte einer Problematik, die mit der fortschreitenden Digitalisierung der Gesellschaft nicht mehr getrennt gesehen werden können. Über Jahrzehnte hinweg stand für die Verbände der Markt- und Sozialforschung der Schutz der Anonymität der Untersuchungsteilnehmer und die Vertraulichkeit ihrer Daten durch die Konkretisierung und Präzisierung der gesetzlichen Bestimmungen des Datenschutzes in den berufsständischen Verhaltensregeln aus guten Gründen ganz eindeutig im Vordergrund ihres Handels. Die Sicherheit der Daten und Informationen durch den Einsatz entsprechender Technologien spielte demgegenüber für die Verbände eine eher untergeordnete Rolle, nicht so natürlich für die einzelnen Forschungsinstitute.

Erst langsam setzte sich in den Verbänden der Markt- und Sozialforschung die Erkenntnis durch, dass neben den - nicht nur personenbezogenen - Daten der Untersuchungsteilnehmer in den Forschungsinstituten eine ganze Reihe verschiedenartiger Daten und Informationen vorliegen, zu deren Schutz berufsständische Verhaltensregeln definiert werden müssen, die die technikbedingten Maßnahmen zur Daten- und Informationssicherheit sichern und verstärken.

Auch im Bereich der Informationssicherheit gibt es, wie für den Forschungsprozess selbst, für Markt- und Sozialforschungsinstitute verschiedene Möglichkeiten, die ganzheitliche Qualität ihrer datenschützenden und informationssichernden Maßnahmen auf der Grundlage objektiver Kriterien und Maßstäbe durch externe Prüfer bewerten und dokumentieren zu lassen. Die Verbände der Markt- und Sozialforschung in Deutschland fordern von ihren Mitgliedsinstituten keine externe Qualitätsbewertung der Informationssicherheit als Voraussetzung der Mitgliedschaft. Es ist aber die Absicht der Verbände, durch verschiedene Maßnahmen zu einer signifikanten Erhöhung des Niveaus der Informationssicherheit beizutragen. Der vorliegende Leitfaden zur Informationssicherheit in der Markt-, Meinungs- und Sozialforschung spielt dabei eine zentrale Rolle.

Die Hinweise und Empfehlungen des vorliegenden Leitfadens sind zu lesen als eine Art Checkliste, die es den Forschungsinstituten ermöglicht, ihr Konzept der Informationssicherheit umfassend auszubauen, effizient zu überprüfen und entdeckte Schwachstellen gegebenenfalls zu beseitigen. Für die Auftraggeber von Forschungsdienstleistungen bietet sie die Möglichkeit, den Schutz und die Sicherheit der an ein Forschungsinstitut übermittelten Unternehmens- und anderen Daten durch die im Institut getroffenen Maßnahmen anhand objektiver Kriterien bewerten zu können.